Das Museum für sakrale Textilkunst
In dem noch jungen Museumsbau von 1995 ist eine der bedeutendsten Sammlungen deutscher hoch- und spätmittelalterlicher Textilkunst zu sehen. Nur selten ist in Mitteleuropa ein Bestand von vergleichbarem Umfang an dem Ort seiner Entstehung zu finden.
Webhandwerk in langer Tradition
Das Webhandwerk im Kloster Lüne blickt auf eine lange Tradition zurück. Sie reicht bis ins Mittelalter und wird noch heute praktiziert. Textilarbeiten wurden häufig als Mittel der Veranschaulichung und zur Ergänzung des biblischen Wortes eingesetzt. Heutzutage erzählen sie uns vom klösterlichen Leben und Glauben in vergangenen Epochen.
Textile Kunstschätze − vom Mittelalter bis ins 20. Jhrt.
Neben Gegenständen aus dem Klosteralltag sind zahlreiche textile Kunstwerke zu sehen, die von den Lüner Benediktinernonnen gefertigt wurden. Die Benediktinerregel “Ora et Labora” (bete und arbeite) befolgend, webten und bestickten sie Banklaken, Altardecken und Fastentücher, von denen die ältesten aus dem 13. und frühen 14. Jhrt. stammen. Zu den bedeutendsten der ausgestellten Kunstschätze zählen auch die beiden Prozessionsfahnen aus der Zeit um 1410. Imposant sind zudem die bis zu fünf mal vier Meter großen kostbar bestickten spätmittelalterlichen Bildteppiche, die ausschließlich zu den kirchlichen Hochfesten als Schmuck auf dem Nonnenchor ausgestellt wurden.